"Barrierefreiheit – noch immer ein Traum in Ebersberg?"

Barrierefreiheit in Ebersberg

17. August 2018

Mit den Jusos und einigen Interessierten war ich im Rahmen der Bierzelt-Tour der Jusos Oberbayern am 10. August in Ebersberg unterwegs. Im Selbstversuch haben wir den Bereich um den Bahnhof in Ebersberg und den Weg zum Marienplatz auf Barrierefreiheit hin untersucht und wir waren entsetzt!

Viel zu hohe Bordsteinkanten bremsten uns an vielen Ecken und Enden aus, das vielerorts verlegte Kopfsteinpflaster ist für Rollstuhlfahrer eine Zumutung und der Entwässerungsgraben auf dem Marienplatz ist nach wie vor leider ein unüberwindbares Hindernis. Die meisten Ampelphasen sind deutlich zu kurz, die abgesenkten Bordsteinkanten werden durch von Autos belegten Parkplätzen blockiert und die barrierefreien Behindertentoiletten sind entweder durch schwere Türen und/oder Stufen ohne Hilfe nicht erreichbar. Außerdem fehlt an vielen Stellen eine eindeutige Beschilderung.

Fazit: Wirkliche Barrierefreiheit ist leider immer noch ein Traum in Ebersberg.

Unsere Kernpunkte, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht:

  • Am Bahnhof gibt es eine Toilette im Keller => diese ist allerdings nur über den geschlossenen Kiosk erreichbar, schon die Eingangstür hat eine Schwelle und in den Keller geht es nur über eine Treppe.
  • Es gibt keinen Wegweiser im Bahnhof zur nächsten Behindertentoilette, nur außerhalb auf dem Vorplatz ein kleines Schild. Weitere Hinweise auf dem Weg zur Toilette fehlen ebenfalls.
  • Viele unüberwindbare Bordsteinkanten und Entwässerungsgräben erschweren den Weg zum Marienplatz.
  • Für Rollstuhlfahrer sind die Ampelphasen viel zu kurz.
  • Fast alle Geschäfte am Marienplatz haben Schwellen/Stufen.
  • Oft gehen schwere Türen nach außen auf, Rollstuhlfahrer kommen nicht rein.

Auf dem Weg zum Klosterbauhof:

  • Bordstein an der Ampel ist zu hoch.
  • Der letzte eingezeichnete Parkplatz vor dem Durchgang zum Klosterbauhof darf nicht benutzt werden bzw. muss die eingezeichnete Parkplatzmarkierung eingehalten werden, da sonst kein Rollstuhlfahrer durchkommen kann. ==> Am besten wären 2 Pfosten auf Höhe der letzten Parkplatzmarkierung, die ein Parken Richtung Durchgang verhindern.
  • Im Klosterbauhof ist das Kopfsteinpflaster für Rollstuhlfahrer eine Zumutung, ist aber der einzige Weg zur ersten Behindertentoilette in den VHS-Räumlichkeiten.
  • Öffnungszeiten dort allerdings nur Mo – Fr: 8-21 Uhr.

Weg weiter zum Marienplatz:

  • Pflaster gut!
  • Weg zum Marienplatz runter viel zu steil.
  • An der Ampel ist die Bordsteinkante viel zu hoch.
  • Entwässerungsgraben zum Parkplatz immer noch unüberwindbar.
  • Ampelphase zur Überquerung mit Rollstuhl zu kurz.

Weg ins Rathaus

  • Die Bordsteinkante ist unüberwindbar.
  • Der letzte Parkplatz Richtung Rathaus auf der Nordseite blockiert den für Rollstuhlfahrer abgesenkten Bordstein.
  • Für eine Überquerung Richtung Rathaus ist die Straße nicht einsehbar ==> Abhilfe brächte ein Spiegel.

Übergang beim Modegeschäft Schug

  • Der Bordstein ist zu schmal und deutlich zu steil. Ein Abrollen auf die Straße ist nicht zu vermeiden.
  • Und die Ampelphase ist zu kurz!
  • Das Kopfsteinpflaster ist unüberwindbar
  • und der Graben an der Ampel ist ohne Hilfe nicht zu schaffen.

Hier bleibt noch viel zu tun - wir geben unsere Liste auf alle Fälle weiter!!

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