Empfangen wurden unsere Landtagsabgeordnete Doris Rauscher und ich vom Juniorchef, der gleich stolz auf die lange Tradition der Gärtnerei Böck aufmerksam machte.
Ein Familienbetrieb in der 5. Generation, der 1896 gegründet wurde. Alles begann mit dem bayerischen Radi, dem „böckschen Radi“, dessen Reinigung nach der Ernte wir gleich zu Beginn der Führung live miterleben konnten, Reinigung in Handarbeit. Radi hat gerade Hochsaison und wir hatten die köstlichen, in Kringeln geschnittenen Radis aus dem Biergarten natürlich sofort vor Augen. Damals startete der Betrieb mit dem Binden von Kränzen, der Zierpflanzenzucht und dem Anbau von Champions - und es begann in Schwabing. Heute setzt das Unternehmen auf die Anzucht von Jungpflanzen für den häuslichen Garten, den Balkon oder das Fensterbrett, die Produktion von Ökokräutern und den Gemüseanbau, informierte uns der Seniorchef danach. Über 40 Sorten Gemüse und 80 verschiedene Kräuter werden in der Anlage in Neufarn im Landkreis Ebersberg aufgezogen und von dort aus vermarktet. Ungefähr 150 Mitarbeiter arbeiten dafür rund um die Uhr. Schon Morgens um 3 Uhr muss die Großmarkthalle beliefert sein und auch die Supermärkte werden außer Mittwochs täglich mit frischer Ware versorgt. Gartencenter, Groß- und Einzelhandelsketten gehören zu den Kunden und regionale Vermarktung wird großgeschrieben. Herr Böck führte uns persönlich und eines war sofort klar: er kennt seine Leute. Er grüßt sie alle mit Vornamen, auch die zwölf angestellten Flüchtlinge, und freut sich, dass die junge Generation der Familie mit Leidenschaft ins Geschäft eingestiegen ist. 90 ha Freilandfläche und 11 ha Gewächshausfläche sind inzwischen zu verwalten und das ist viel Boden der bearbeitet werden muss. Doch uns war schon vorher klar, dass die Familie Böck das gut macht, denn in unserem Landkreis wird die hohe Qualität schon lange geschätzt. Besonders fasziniert war ich von der Tomatenproduktion. Alleine für die aus den Niederlanden kommende Aufzuchtmethode für Tomaten wurde ein 8000 Quadratmeter großes Glashaus gebaut, in dem acht verschiedene Tomatensorten wachsen, von denen wir sogar kosten durften.
Und ich kann nur sagen, es war ein Genuss so frisch gepflückte Tomaten zu verspeisen. Und das Gemüsekisterl zum Abschied war ein Geschenk der besonderen Art - das frische Gemüse wird meine ganze Familie mit Begeisterung verputzen.