Menschenwürde – Ja, bitte!

Menschenwürde – Ja, bitte!

24. September 2018

Menschenwürde – Ja, bitte! Fremdenhass – Nein, danke!

In der modernen Gesellschaft des 21. Jahrhundert ist das immer noch ein Thema, das Menschen umtreibt und so folgten über 50 Gäste der Einladung von Bezirkstagskandidatin Bianka Poschenrieder zum Gespräch mit Herrn Dr. Harald Parigger, dem langjährigen Direktor des Gymnasiums Grafing und Professor Olivier Ndjimbi-Tshiende inmitten des Gartencenters Köstler.

Bianka Poschenrieder begrüßte die Gäste, darunter die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher und stellte die beiden Gesprächspartner kurz vor, bevor diese dann direkt zu Wort kamen.

Professor Olivier Ndjimbi-Tshiende las aus seinem Buch: „Und wenn Gott schwarz wäre … Mein Glaube ist bunt!“ und kommentierte einige Auszüge daraus. Er näherte sich über seinen Glauben dem Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes: die Würde des Menschen ist unantastbar. Ndjimbi-Tshiende, heute Professor an der Universität in Eichstätt, meinte „man könnte auch sagen: das Leben ist unantastbar“ und erklärte allein durch die gottgewollte Schöpfung verdient jeder Mensch Respekt und Ehre. Die Freiheit gehört zum Leben und es muss jedem Menschen möglich sein, sich in seinem Leben wohlzufühlen. Vorbilder sind wichtig, denn wir werden vor allem als Kind in der Familie geprägt. Es ist unverzichtbar, dass bereits den Kindern gesagt werde, dass die Menschenwürde ein Grundrecht ist, etwas, dass jedem zusteht.

Sein Gesprächspartner Parigger zeigte sich beeindruckt von den Ausführungen Ndjimbi-Tshiendes, der im Übrigen bereits seine Überlegungen für ein weiteres Buch zusammenträgt. Dr. Harald Parigger, heute Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, packte den Einstieg dagegen pragmatisch an und erklärte: „Wenn die Würde unantastbar ist, bräuchten wir sie ja nicht schützen.“ Er erklärte, einen Anspruch auf Achtung hat jeder, völlig egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht oder welche Religion ausgeübt wird und das ist der wichtigste Grund. Das Grundgesetz würde alles regulieren, wenn wir es zulassen würden. Jeder hat die gleichen Rechte, auch auf die Achtung seiner Würde. Ein gemeinsamer Nenner ist überall zu finden und der darf dann niemals unterschritten werden.

Einig waren sich beide, dass es hier gelte, einen geeigneten Ansatz bereits in der Erziehung zu finden und diese Thematik fest in der Bildung zu verankern.

Im Anschluss an das spannende Gespräch folgte eine angeregte Diskussion mit dem Publikum, es gab viele Beiträge und einige interessante Fragen. Gerade auch der Einwurf von Bianka Poschenrieder, dass ein Mensch seine Würde auch verlieren kann, führte zu einem angeregten Gedankenaustausch, den Dr. Parigger mit dem Statement abschloss: Essen und Trinken stehe auch einem Verbrecher zu, denn seine grundsätzliche Würde „kann er sich nicht einmal selber nehmen“.

Würde ist die Anerkennung des Anderen als gleich. Mitmenschlichkeit und Toleranz sind Grundwerte einer Gesellschaft, wie wir sie uns wünschen und das dürfen wir niemals vergessen!

Herzlichen Dank allen Gästen, dem SPD Ortsverein Grafing, dem Gartencenter Köstler und unseren beiden Gesprächspartnern für diesen bereichernden Abend.

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